17.08.2024 Tagesfahrt zum Brombachsee.
Nach dem Mittagessen wurden wir direkt am Landhotel zu einer Stadtführung von einem Führer abgeholt. Der Ort Wolframs-Eschenbach wurde als „Eschelebach“ im Zeitraum 1057/75 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von dem gleichnamigen Gewässernamen ab und erstreckt sich südwestlich von Nürnberg zwischen Rezat und oberer Altmhl. Im 11. Jahrhundert gehörte Eschenbach den Bischöfen von Eichstätt und gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurden verschiedene Grafen die Herren von Eschenbach bzw. Obereschenbach. Um 1212/1220 wurde Obereschenbach (seit 1917 Wolframs-Eschenbach) von den Wertheimer Grafen als Geschenk an den Deutschen Orden vergeben. Ab da spielte der Deutsche Orden eine beträchtliche Rolle in der Geschichte von Eschenbach. Er herrschte ber 600 Jahre ber die Stadt. Eschenbach lag an einer wichtigen Handelsstraße und wurde nach einiger Zeit zum regionalen Handelsplatz sowie zu einem weltlichen und geistlichen Zentrum. Nach dem Ritterorden um das Jahr 1212, erhielt er von Kaiser Ludwig dem Bayern im Jahr 1332 das Recht, aus Eschenbach „eine Stadt zu machen“ und der Kaiser Ludwig der Bayer verlieh dem Ort am 18. Dezember 1332 das Stadtrecht.
Nun hieß es Leinen los und unsere Rundfahrt auf dem Großen Brombachsee begann. Es war herrlich die Ruhe und die Aussicht auf eine traumhafte Landschaft zu genießen, während das Schiff mit uns 1,5 Stunden auf dem See dahinglitt. Anschließend ging es weiter zum Mittagessen in das Landhotel Gray nach Wolframs-Eschenbach.
Das   Liebfrauenmünster   ist   ein   „Haus“   des   Deutschen   Ordens   und   nachweisbar   seit   dem   Jahr   1236.   1253   traten   erstmals   ein Komtur   und   sechs   weitere   Brüder   der   örtlichen   Kommende   urkundlich   in   Erscheinung.   Sie   waren   damit   beschäftigt,   die stattliche    Saalkirche    aus    dem    12.    Jahrhundert    durch    eine    noch    größere    Ordenskirche    zu    ersetzen.    Die    drei    unteren spätromanischen   Geschosse   des   Turmes   gehören   der   Zeit   um   1250/60.   Der   frühgotische   Chor,   erstellt   um   1260/70,   gibt   mit geradem   Abschluss   und   kraftvoller,   rhythmischer   Wölbung,   die   elitäre   Kunst   der   Zisterzienser   zu   erkennen.   Im   Langhaus,   das der   Zeit   1270   bis   1310   zuzuordnen   ist,   macht   sich   wiederum   die   volkstmliche   Bauweise   der   Bettelorden   bemerkbar;   ähnlich wie   bei   der   Franziskanerkirche   in   Würzburg.   Mitte   des   15.   Jahrhunderts   wurde   der   Turm   um   zwei   spätgotische   Geschosse erhöht   und   mit   63   Metern   zum   höchsten   Kirchturm   in   der   Diözese   Eichstätt   ausgebaut.   Das   wertvollste   Ausstattungsstck,   der Rosenkranzalter,   stammt   aus   der   Zeit   um   1510/20   und   wirkt   edel   durch   reichliche   Gold-   und   Silberfarbe   und   markiert   den Übergang   von   einer   Epoche   zur   anderen.   Die   bewegte   Volksfrömmigkeit   des   späten   Mittelalters,   die   sich   durch   die   vielen Heiligen   ausdrckt,   vermischt   sich   teilweise   schon   mit   dem   ruhigen   Formgefühl   der   Renaissance,   in   dem   die   vielen   Figuren symmetrisch   angeordnet   und   vom   vollendeten   Kreis   des   Rosenkranzes   umfasst   sind.   Die   Heiligen   erscheinen   wie   Spiegelbilder der Lebenden und vermenschlichen den „Himmlischen Hof“. Schon   von   weitem   winkt   die   bunte   Kirchturmspitze,   ein   Ort,   der   im   Kern   noch   von   Mittelalter   und   Renaissance   geprägt   ist.   Der ehemalige   Stadtherr,   der   Deutsche   Orden,   wollte   nach   eigener   Aussage   „schöne   Städte“   und   „köstliche   Häuser“   errichten.   Laut dem   Salbuch     aus   dem   Jahr   1343   gehörten   dem   Stadtvogteiamt   Eschenbach   in   Eschenbach   5   Höfe,   1   Lehen,   1   Gtlein,   73 Hofstätten, 2 Häuser, der Bader, 5 Hofraiten, mehr als 66 Morgen Äcker, Wiesen und Gärten an. Im   Bereich   des   Oberen   Tores   ist   bis   heute   die   Wehrhaftigkeit   der   Eschenbacher   Befestigungsanlage   gut   zu   erkennen.   Der   tiefe Graben,   der   Torturm,   die   hohe   innere   Mauer   entstanden   in   der   Zeit   zwischen   1332   und   1440,   verstärkt   mit   einem   Zwinger   und einer   zweiten   äußeren   Mauer,   vermitteln   den   Eindruck,   dass   Eschenbach   regelrecht   zur   Festung   ausgebaut   wurde.   Die Mehrteiligkeit und das Maÿ der Gliederung machen das Wehrsystem zu einem Kunstwerk. Ende   des   16.   Jahrhundert   hatte   der   Deutsche   Orden   die   Idee,   das   Zentrum   der   Stadt   repräsentativ   zu   erneuern.   Im   Geist   der Renaissance,   erstellte   man   neben   den   Kirchenbau   das   Zeichen   weltlicher   Macht   in   den   Kirchhof   hinein,   südlich   vor   die   neue „Zehntscheune“   von   1596/97   platzierte   man   1623   das   „Deutschordensschloss“.   Heute   dienen   "Schloss"   und   "Zehntscheune" als   Bürger-   und   Rathaus,   während   daneben   im   „Alten   Rathaus“   von   1684/85   jetzt   das   Museum   Wolfram   von   Eschenbach untergebracht   ist.   Es   präsentiert   sich   ein   dreigeschossiger,   barocker   Fachwerkbau,   der   wie   ein   großes   hohes   Schiff   am Marktplatz   vor   Anker   geht.   Zwischen   "Schloss"   und   "Altem   Rathaus"   weist   der   „Kirchturm“   schlieÿlich   wie   ein   Zeigefinger   zum Himmel,   bildet   den   ruhenden   Pol   der   Stadt.   Schloss-,   Kirchturm-   und   Rathausfassade   ergeben   ein   Gefüge,   wie   es   selten   zu finden ist. Gegen   Ende   des   18.   Jahrhunderts   gab   es   in   Eschenbach   171   Anwesen.   Außerdem   gab   es   noch   herrschaftliche,   kommunale   und kirchliche   Gebäude.   Von   1797   bis   1808   unterstand   der   Ort   dem   Justiz-   und   Kammeramt   Windsbach .   Zu   dieser   Zeit   gab   es   160 Häuser.   Im   Jahre   1806   kam   Eschenbach   an   das   Königreich   Bayern .   Seit   1972   gehört   Wolframs-Eschenbach   zum   Landkreis Ansbach . Nach der Führung blieb noch Zeit zur freien Verfgung, bis wir wieder unseren Heimweg um 16:45 Uhr antraten. Es war ein sehr schöner Tag, der uns lange in Erinnerung bleiben wird.
Unsere Reise begann wie immer in der Früh um 7:00 Uhr. Wir waren zeitig unterwegs, um rechtzeitig vor Ort zu sein, da man ja nicht weiß, wie die Verkehrslage ist, denn das Schiff wartet nicht auf uns.
Der   Große   Brombachsee   ist   ein   Stausee   im   Süden   Mittelfrankens   und liegt 37 Kilometer Luftlinie sdlich von Nürnberg und 13 Kilometer östlich von Gunzenhausen und   bildet   zusammen   mit   dem   Kleinen   Brombachsee   und   den   Igelsbachsee   den   großen Brombachsee . Seine Wassertiefe beträgt 32,5 Meter und die Uferlänge ist 17,5 Kilometer lang. Er   ist   der   größte   Stausee   des   Fränkischen   Seenlands   und   das   größte   Stillgewässer   Frankens .   Der   See   gehört   nicht   nur   von   der Fläche,   sondern   auch   vom   Speichervolumen   zu   den   größten   Talsperren   Deutschlands,   deren   Absperrbauwerk   ein   Erddamm von   1,7   Kilometer   Länge   beträgt.   Auf   der   anderen   Seite   des   Staudammes   befindet   sich   ein   Kraftwerk,   das   mit   zwei Durchström-Turbinen   von   je   315   Kilowatt   bei   einem   Nutzgefälle   von   32   Metern   elektrischen   Strom   aus   dem   Unterlauf   des Brombaches abgegebenem Wasser erzeugt wird. Die jährliche Stromerzeugung liegt im Schnitt bei 1,6 Mio. Kilowatt. Er dient neben dem Hochwasserschutz im Altmühltal vor allem auch zur Wasserregulierung für das regenarme Nordbayern . Der See insgesamt ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für den Ballungsraum Nürnberg. Zu den Freizeitangeboten zählen unter anderem Wassersport wie Baden, Segeln , Surfen und Rundfahrten mit der „MS Brombachsee“. Das Wassersportzentrum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg , das im Juli 2003 in Betrieb genommen wurde, befindet sich am südlichen Ende des Damms und bietet für Universitätsangehörige Segelkurse , Kajakfahren und Triathlon an. Die   Wasserqualität   wird   im   Sommer   oft   durch   Algen   beeinträchtigt.   Dieses   Problem   tritt   häufig   am   Altmhlsee,   am   kleinen Brombachsee    und    am    Igelsbachsee    auf.    Der    große    Brombachsee    bleibt    auf    Grund    seiner    Wassertiefe    meist    von    dem Algenphänomen verschont. Die    MS    Brombachsee    ist    ein    Drei-Rumpf- Schiff,    ein    einmaliger    Trimaran    und    ist    speziell    wegen    des    schwankenden Wasserstandes   des   Großen   Brombachsees   nur   für   ihn   konstruiert   worden.   Sie   hat   ihren   Betrieb       am   27.   April   2001 aufgenommen. Bis zu 750 Passagiere können an Bord gehen, die auf drei großzgig angelegten Decks viel Platz finden. Das   Schiff   ist   46   mtr.   lang   und   19   mtr.   breit,   mit   einer   Höhe   von   13,20   mtr.   und   einem   Tiefgang   von   1,40   mtr.   Angetrieben wird   es   durch   2   MAN   –   Sechszylinder   –   Dieselmotoren   mit   jeweils   250   Kw   Leistung   und   zwei   Schottel   –   Pump   –   Jets.   Es   ist   ein stufenloser   Ein-   und   Ausstieg   möglich   –   ideal   für   die   Mitnahme   von   Fahrrädern,   für   Kinderwagen   und   Rollstühle.   Ein   gläserner Aufzug ermöglicht den Zugang zum Sonnendeck.